Aromatische Suppe mit gerösteter Paprika, Möhren, Lauch und Gnocchi. Dazu ein leckeres Crunch-Topping aus karamellisiertem Grünkohl-Chips und Haselnüssen.
Mittlerweile hat der Herbst in den Niederlanden Einzug gehalten. Wenn ich nach draußen auf den kleinen Hafen schaue, ist es oft trüb und windig. Manchmal stürmt und regnet es auch, und dann klappern die Masten der Segelboote. Irgendwie liebe ich das, denn das Wetter vermittelt mir, dass es okay ist, mich einfach in eine Decke zu kuscheln und es mir zusammen mit der Katze auf der Couch gemütlich zu machen. Oder ausgiebig in der Küche zu stehen und neue Rezepte zu erproben. Mittlerweile wage ich mich sogar an eigene Backkreationen heran. Die Anzahl der Versuche, bis ein Rezept wirklich überzeugt, ist dabei sehr unterschiedlich. Manchmal klappt es auf Anhieb, aber viel öfter muss ich Mengen und Zutaten anpassen und erneut testen. Nicht selten verwerfe ich eine Idee auch ganz, wenn die Resultate einfach ganz anders sind, als ich es mir vorgestellt habe. Und in ganz seltenen Fällen kommt etwas Neues zustande, das ich so zwar nicht geplant hatte, aber trotzdem prima schmeckt.
Kochen ist da oft einfacher als Backen, da man zwischendurch immer wieder abschmecken und Konsistenz und Geschmack des Essens beeinflussen kann. Aus diesem Grund geht es in diesem Beitrag auch nicht ums Backen, sondern ums Kochen (mein selbst „erfundener“ Kuchen von gestern Abend hat dem kritischen Geschmackstest leider nicht standhalten können, diese Suppe aber schon 🙂).
Ich finde, eine Suppe ist eine richtig gute Möglichkeit, ohne viel Aufwand viel Gemüse in ein Gericht zu packen. Pürierte Suppen bieten für Gemüsemuffel darüber hinaus den Vorteil, dass man gar nicht merkt, wie viel davon tatsächlich versteckt ist. Bei dieser leuchtend orangefarbenen Röstpaprika-Suppe sind das neben gerösteter Paprika auch Zwiebeln, Lauch und Möhren. Dazu gesellt sich frischer Grünkohl, lecker getarnt als Topping in der Form von knusprig gerösteten, leicht karamellisierten Chips. Durch das Gemüse in Kombination mit Italienischen Kräutern schmeckt die Suppe sehr aromatisch, und pürierte Cashews machen sie cremig. Geröstete Haselnüsse im Topping sorgen für Crunch und bilden einen angenehmen Kontrast. Die Suppe eignet sich gut als Vorspeise, macht dank der Gnocchi aber auch als Hauptspeise satt. Die Zubereitung ist einfach und schnell, wenn Du einen guten Mixer zum Pürieren der Cashewnüsse besitzt (siehe Tipp unten).
Mein Fazit: Leckeres Comfort-Food für den Herbst!
Zutaten (für 3-4 Personen):
Für die Suppe:
- 1½ EL + 1 TL Olivenöl
- 1 mittelgroße Zwiebel, klein geschnitten
- 250 g Möhren, geschält und in ca. ½ cm dicke Scheiben geschnitten
- 1 Stange Lauch, davon der weiß-hellgrüne Teil längs halbiert und in ca. ½ cm dicke Scheiben geschnitten
- Salz
- Schwarzer Pfeffer
- 2 TL Italienische Kräuter
- 2 Knoblauchzehen, klein geschnitten
- 1 TL Agavendicksaft oder Ahornsirup
- 150 g Cashews (ungeröstet, ungesalzen) (siehe Tipp)
- 200 g geröstete rote Paprika aus dem Glas, in Essig eingelegt, abgetropft
- 1 L Gemüsebrühe
- 500 g Gnocchi
- ½ EL Zitronensaft
- ½ TL Chiliflocken (optional)
- Soja- oder Hafersahne zum Garnieren (optional)
- Von dem Olivenöl 1½ EL in einem großen Topf erhitzen und die Zwiebeln, Möhren und den Lauch bei mittlerer bis mittel-hoher Hitze einige Minuten lang dünsten, bis die Zwiebeln glasig und die Möhren gar sind. Dabei mit etwas Salz, Pfeffer und den Italienischen Kräutern würzen.
- Die Hitze reduzieren, den Knoblauch zugeben, mit 1 TL Olivenöl beträufeln und 1-2 Minuten lang mit dünsten. Den Agavendicksaft zugeben und das Gemüse kurz karamellisieren lassen. Die Mischung in einen Mixer überführen.
- Die Cashews, geröstete Paprika und Gemüsebrühe zu der Gemüse-Mischung in den Mixer geben. Alles zu einer glatten Suppe mixen (je nach Stärke des Mixers können dafür mehrere Mixschritte erforderlich sein, es sollen keine Stücke mehr übrig bleiben).
- Die Suppe in den Topf gießen (in dem zuvor das Gemüse gedünstet wurde) und unter gelegentlichem Rühren aufkochen lassen. Die Gnocchi zugeben und die Suppe unter Rühren bei niedriger Hitze einige Minuten lang köcheln lassen, bis die Gnocchi gar sind.
- Den Zitronensaft und optional die Chiliflocken zugeben und die Suppe mit Salz und Pfeffer abschmecken. Falls die Suppe zu sehr eindickt, kann sie jederzeit mit Wasser wieder flüssiger gemacht werden.
Für die Grünkohlchips:
- 60 g klein geschnittener Grünkohl
- 40 g grob gehackte Haselnüsse (mit oder ohne Schale)
- 1 EL Olivenöl
- 1 TL Ahornsirup
- Salz
- Schwarzer Pfeffer
- Den Backofen auf 190 °C vorheizen und ein Backblech mit Backpapier belegen.
- Den Grünkohl und die Haselnüsse in eine Schüssel geben, mit dem Olivenöl und Ahornsirup mischen (der Grünkohl soll rundum mit Öl benetzt sein) und leicht mit Salz und Pfeffer würzen.
- Die Mischung auf dem Backblech verteilen und im vorgeheizten Ofen ca. 12-14 Minuten lang knusprig rösten. Vor dem Servieren etwa 2 min abkühlen lassen.
Zum Servieren die Suppe auf tiefe Teller verteilen, optional mit pflanzlicher Sahne garnieren und mit den Grünkohlchips toppen.
Das Rezept ist inspiriert von der Pasta in Paprika-Sahne-Sauce.
Tipp:
Wer einen leistungsstarken Mixer besitzt, kann die Cashewkerne direkt verwenden. Ohne leistungsstarken Mixer sollten die Cashews vor ihrer Verwendung besser eingeweicht werden: entweder mindestens 2 Stunden lang in kaltem Wasser oder ca. 10 Minuten lang in kochendem Wasser.