Helle Vanilleböden mit einer leichten, super fluffigen Mokka-Haselnuss-Buttercreme und gehackter Mokkaschokolade.
Mokka-Torte gehört seit jeher zu den Top 3 meiner liebsten Kuchen und Torten. Die Mokka-Torte wie ich sie aus Kindheitstagen kenne, besteht aus drei hellen Vanilleböden mit Schichten von Mokka-Buttercreme dazwischen, dekoriert mit mehr Mokka-Buttercreme und Mokkabohnen.
Hier kommt nun meine vegane Interpretation dieser Köstlichkeit. Ich habe mich für helle Tortenböden entschieden, aber auch dunkle Schokoböden würden super zur Mokka-Buttercreme passen. Ein passendes Rezept gibt es hier.
Damit die Vanilleböden eine hübsche hellgelbe Farbe haben wie man sie von unveganen Tortenböden her kennt, gebe ich Vanille-Sojajoghurt und Multivitaminsaft mit in den Teig. Wer keinen Multivitaminsaft verwenden möchte, kann auch anderen Saft nehmen oder ihn einfach durch Sprudelwasser oder gewöhnliches Wasser ersetzen. Mit Sprudelwasser wird der Teig durch die enthaltene Kohlensäure besonders locker.
Die Tortenböden werden am saftigsten, wenn der Teig auf drei Springformen aufgeteilt wird und die Böden individuell gebacken werden. Theoretisch ist es auch möglich, den gesamten Teig in eine Springform zu geben und den Kuchen nach dem Backen zweimal horizontal durchzuschneiden. Allerdings erhöht sich die Backzeit in diesem Fall auf etwa 60 Minuten, wodurch die Tortenböden merklich trockener werden.

Die Textur der Mokka-Buttercreme ist ein echter Traum – leicht, fluffig und super seidig. Sie hat einen deutlich niedrigeren Fettgehalt als gewöhnliche Buttercreme, da sie mit einer großzügigen Portion Sahnepudding verfeinert wird. Dazu kommen als geschmacksgebende Komponenten Espressopulver, Kakaopulver und für das gewisse Etwas vegane Nuss-Nougat-Creme.
Die Basis für die Buttercreme ist Leinsamen-Schnee, also die aufgeschlagene Kochflüssigkeit von Leinsamen. Dazu werden geschrotete Leinsamen zusammen mit Wasser gekocht, bis das Wasser ähnlich viskos wie Eiklar ist. Diese Flüssigkeit kann ähnlich wie Eiweiß zu weißem Schnee bzw. Schaum aufgeschlagen werden. Je nach Menge des Leinsamen-Schnees wird mehr oder weniger vegane Butter benötigt, bis eine stabile fluffige Buttercreme entsteht. Wie es ganz genau funktioniert, erfährst Du hier.
Die so hergestellte Buttercreme wird mit Sahnepudding bis zur gewünschten Textur und Leichtigkeit verrührt und anschließend mit Espressopulver, Kakaopulver, Puderzucker und veganer Nuss-Nougat-Creme abgeschmeckt. Bei den Zutatenmengen ist keine große Genauigkeit gefragt, hier entscheidet vor allem der persönliche Geschmack. Sollte die Buttercreme versehentlich durch Zugabe von zuviel Pudding gerinnen, ist das auch kein Problem: einfach portionsweise mehr vegane Butter unterrühren, bis die Creme wieder stabil und fluffig wird.
Das Buttercreme-Rezept ergibt mehr, als für die Torte benötigt wird. Übrige Buttercreme ist luftdicht verpackt mehrere Tage im Kühlschrank haltbar. Alternativ kann übrige Buttercreme auch eingefroren werden. Vor der Verwendung sollte sie wieder Zimmertemperatur angenommen haben und dann mit einem Handrührgerät fluffig aufgeschlagen werden. Sollte das Aufschlagen nicht klappen, liegt es daran, dass die Emulsion durch zuviel Feuchtigkeit instabil geworden ist. In diesem Fall wie oben geschrieben portionsweise mehr vegane Butter unterrühren, bis die Buttercreme wieder fluffig ist und die Creme bei Bedarf erneut abschmecken.

Eine Torte zu backen ist natürlich immer ein kleines Projekt. Deutlich entspannter gelingt die Torte, wenn die Tortenböden einen Tag im voraus gebacken werden. Wenn gewünscht kann auch die Buttercreme schon vorher zubereitet werden.
Zusammenbau und Garnierung der Torte sind dann ein Kinderspiel. Für etwas Crunch gebe ich noch fein gehackte Mokkaschokolade zwischen die Buttercreme-Schichten. Die fertige Torte vor dem Servieren mehrere Stunden kühl stellen und genießen!

Zutaten (für 3 Springformen mit 20 cm Durchmesser):
Für den Rührteig (abgewandelt nach einem Rezept von Stina Spiegelberg):
- vegane Margarine zum Buttern der Springformen
- 390 g Mehl (Type 550)
- 20 g Speisestärke
- 1 Pck. Backpulver
- ¼ TL Salz
- 90 g mildes Rapsöl oder Sonnenblumenöl, z.B. Albaöl
- 200 g heller Zucker
- 3 TL Bourbon-Vanilleextrakt
- 285 g Vanille-Sojajoghurt
- 195 g Multivitaminsaft (alternativ Sprudelwasser oder Wasser)
- Die Böden der Springformen mit Backpapier auslegen und die Ränder mit einer dünnen Schicht Margarine buttern. Den Backofen auf 175 °C vorheizen.
- Für die trockenen Zutaten Mehl, Speisestärke, Backpulver und Salz in eine große Schüssel sieben und gut miteinander vermischen.
- In einer separaten Schüssel die übrigen Zutaten glatt rühren. Den Mix zu den trockenen Zutaten gießen und alles mit einem Schneebesen kurz (!) gerade so lange rühren, bis ein glatter Teig entstanden ist (kleine Klümpchen sind okay).
- Den Teig gleichmässig auf die vorbereiteten Springformen aufteilen, glatt streichen und die Formen mehrere Male aus niedriger Höhe auf die Tischplatte fallen lassen, um mögliche Luftbläschen zu entfernen.
- Im vorgeheizten Ofen ca. 23-25 Minuten lang backen, bis die Kuchen leicht gebräunt sind und an einem hineingesteckten Stäbchen keine feuchten Teigreste zu sehen sind. In den Formen etwa 10 Minuten abkühlen lassen, dann die Tortenböden herauslösen und auf einen Kuchenrost komplett abkühlen lassen.

Für die Mokka-Haselnuss-Buttercreme:
- 375 g Hafersahne
- 30 g brauner Rohrzucker
- 30 g Speisestärke
- 1x Buttercreme nach Grundrezept
- 2-4 TL Espressopulver (nach Geschmack)
- 2-4 gehäufte TL Kakaopulver (ungesüßt) (nach Geschmack)
- 1 großzügige Prise Vanillepulver (optional)
- mehrere gehäufte EL Puderzucker (bei mir selbstgemacht durch Mahlen von braunem Rohrzucker, alternativ fertig gekaufter Puderzucker) (nach Geschmack)
- 2-4 gehäufte EL vegane Nuss-Nougat-Creme (nach Geschmack)
- Hafersahne, Rohrzucker und Speisestärke in einem kleinen Topf miteinander verrühren und unter häufigem Rühren aufkochen. Ca. eine halbe Minute unter kontinuierlichem Rühren köcheln lassen, bis der Pudding eindickt, dann unter gelegentlichem Rühren abkühlen lassen.
- Den abgekühlten Pudding esslöffelweise mit einem Handrührgerät unter die Buttercreme rühren, bis die gewünschte Leichtigkeit und Fluffigkeit erreicht ist. Ich habe dazu den gesamten Pudding verwendet, je nach Menge an Buttercreme kann es jedoch sein, dass weniger Pudding benötigt wird.
- Die Buttercreme mit Espressopulver, Kakaopulver, Vanillepulver und Puderzucker abschmecken und die vegane Nuss-Nougat-Creme nach Geschmack unterrühren.

Für das Zusammensetzen der Torte und die Garnitur:
- einige Stücke dunkle Mokkaschokolade, fein gehackt, alternativ gehackte Schokoladendrops
- veganes Schokoladendekor, z.B. schokolierte Kaffeebohnen
- einige Blättchen von Minze oder Zitronenmelisse (optional)
- Auf Wunsch jeweils die oberste Schicht der Tortenböden abschneiden, so dass drei perfekt ebene Tortenböden entstehen.
- Den untersten Tortenboden gleichmäßig mit einer großzügigen Schicht Buttercreme bedecken, glatt streichen und mit ca. einem gehäuften EL gehackter Mokka-Schokolade oder Schokoladendrops bestreuen.
- Den mittleren Tortenboden auf den ersten legen, leicht andrücken und wie unter Schritt 2 beschrieben mit Buttercreme und gehackten Schokoladenstückchen bedecken.
- Den dritten Tortenboden darauf setzen und leicht andrücken.
- Die Torte rundherum mit einer dünnen Schicht Buttercreme bestreichen, alles glatt streichen und für mindestens 15 Minuten in den Kühlschrank stellen, damit die Buttercreme fester wird.
- Die Torte rundherum mit einer weiteren Schicht Buttercreme bedecken und alles erneut glatt streichen. Übrige Buttercreme in einen Spritzbeutel mit Sterntülle füllen und die Torte damit garnieren. Auf Wunsch mit mehr gehackter Mokkaschokolade, schokolierten Kaffeebohnen und einzelnen Blättchen von Minze oder Zitronenmelisse dekorieren.
- Die Torte bis zum Servieren kühl stellen. In Stücke schneiden und genießen.

