Die leckeren Cashew-Käse-Medaillons sind außen knusprig und innen zart-cremig. Köstlich in Kombination mit der fruchtigen Cranberry-Sauce.
Was wäre die Welt ohne Cashews? Okay, dann würden wir andere Wege finden, um cremige Saucen, Käse und Cheesecakes auf rein pflanzliche Weise zuzubereiten. Aber da es sie glücklicherweise gibt, kann man sie beinahe universell sowohl in süßen als auch in herzhaften Gerichten einsetzen, wann immer extra Cremigkeit gewünscht ist. Was die Cashewnuss gegenüber anderen Nüssen so vielseitig macht, ist ihr relativ neutraler Geschmack gepaart mit der Eigenschaft, sich auch ohne Super-Hochleistungsmixer ganz glatt pürieren zu lassen.
In den letzten Tagen habe ich an kleinen Cashew-Käse-Medaillons herumexperimentiert. Die kommen ganz ohne fertig gekauften veganen Käse aus, sondern basieren auf Cashews und Joghurt, die zusammen über Nacht fermentiert werden (oder einfacher ausgedrückt: bei Raumtemperatur stehen gelassen). Ihre käsig-cremige Konsistenz erhalten sie durch eine Mischung aus Tapiokastärke und Agar-Agar. Hat man erst einmal alle Zutaten im Haus (Tapiokastärke und Agar-Agar gibt es im Biomarkt) ist die Zubereitung sehr einfach.
Die Medaillons sind eine Abwandlung des Rezepts für „Easy Buffalo Mozzarella“, das ich in verschiedenen Varianten getestet habe: mit Kokosjoghurt oder Sojajoghurt, pur oder mit Kräutern, mit oder ohne Misopaste. Eindeutiger Sieger ist für mich die Version mit Sojajoghurt und Italienischen Kräutern. Die Cashew-Käse-Bällchen schmecken lecker kalt, aber ich mag sie am liebsten warm, mit dem zart-cremigen Innern umhüllt von einer knusprigen Kruste aus Semmelbröseln (was sie dann zu Medaillons macht). Sie passen als Beilage zu vielen Gerichten. Wie wäre es z.B. mit knusprig gerösteten Backofen-Kartoffeln und fruchtiger Cranberry-Sauce? Wenn Du genau wie ich denkst „Gerne, eine Portion bitte“ lies jetzt weiter für das Rezept 🙂 .
Zutaten (für 2 Personen bzw. 10 Cashew-Käse-Medaillons):
Für die Cashew-Käse-Medaillons:
- 150 g Cashews (ungeröstet, ungesalzen), ca. 3 Stunden in Wasser eingeweicht, gut abgetropft und leicht trocken getupft
- 240 g Sojajoghurt natur (ungesüßt)
- 120 g + 120 g Wasser
- 1½ TL Salz
- 2 TL Italienische Kräuter, leicht zerstoßen
- ½ TL Knoblauchpulver
- 3 schwach gehäufte EL Tapiokastärke
- 1 gestrichener EL Agar-Agar
- Eiswasserbad
- Semmelbrösel
- ca. 3 EL Olivenöl
- Die Cashews zusammen mit dem Sojajoghurt, 120 g Wasser und dem Salz in einem Mixer glatt pürieren.
- Die Italienischen Kräuter und das Knoblauchpulver unterrühren und die Masse locker zugedeckt ca. 12-24 Stunden lang bei Raumtemperatur stehen lassen, bis sie ein klein wenig säuerlich schmeckt.
- Die Tapiokastärke unterrühren.
- Das Agar-Agar zusammen mit 120 g Wasser in einem Topf verrühren, bei geschlossenem Deckel aufkochen und ca. 1 Minute lang unter Rühren köcheln lassen, dann unter stetigem Rühren (mit einem Schneebesen) langsam die Käsemasse zugießen. Bei mittel-hoher Hitze ca. 3 Minuten lang weiterrühren, bis die Masse leicht eindickt und ähnlich wie geschmolzener Käse Fäden zieht. Den Topf von der Kochstelle nehmen.
- Das Eiswasserbad vorbereiten. Mit einem Eisportionierer aus der Käsemasse Bällchen formen, in das Eiswasser gleiten lassen und darin ca. 20 Minuten lang abkühlen, bis die Bällchen fest sind.
- Die Bällchen aus dem Wasser nehmen, mit einem Papiertuch etwas trocken tupfen und in Semmelbröseln wenden, so dass sie komplett damit bedeckt sind. Das Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und die Cashew-Käse-Medaillons bei mittel-hoher Hitze von beiden Seiten gerade so lange braten, bis sie eine goldbraune Kruste haben. Aus der Pfanne nehmen und auf einem Papiertuch entfetten.
Für die Ofenkartoffeln (aus dem Buch „Chloe Flavor“ von Chloe Coscarelli):
- 500 g vorwiegend festkochende oder festkochende Baby-Kartoffeln (so klein wie möglich), mit Schale
- 2-3 EL Olivenöl
- 1 Knoblauchzehe, geschält und klein gewürfelt
- Salz
- schwarzer Pfeffer
- Italienische Kräuter
- fein gehackte glatte Petersilie
- Die Baby-Kartoffeln in Salzwasser ca. 15 Minuten lang gar kochen, dann abgießen und trocken tupfen. Unterdessen den Backofen auf 230 °C vorheizen und ein Backblech mit Backpapier belegen.
- Die Kartoffeln in einer Schüssel mit 1 EL Olivenöl und dem Knoblauch mischen, so dass alles mit Öl benetzt ist. Gut mit Salz und Pfeffer würzen und auf dem vorbereiteten Backblech ausbreiten. Alle Kartoffeln mit einer Gabel etwas flachdrücken (so werden sie beim Backen besonders knusprig), sie sollen aber noch zusammenhalten.
- Die Kartoffeln ca. 15-20 Minuten lang im vorgeheizten Backofen rösten, bis die Ränder knusprig sind. Nach der Hälfte der Backzeit die Kartoffeln mit Italienischen Kräutern bestreuen und mit dem übrigen Olivenöl beträufeln.
- Die Kartoffeln mit Salz und Pfeffer abschmecken und mit gehackter Petersilie bestreuen.
Für die Garnitur:
- 2 EL Olivenöl
- 2 EL Aceto Balsamico
- ½ EL Ahornsirup oder Agavendicksaft
- Salz
- schwarzer Pfeffer
- gemischter grüner Salat
- Cranberry-Sauce oder Preiselbeer-Sauce (fertig gekauft)
Olivenöl, Balsamicoessig und Ahornsirup oder Agavendicksaft zu einem Dressing verrühren und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Zum Servieren die Ofenkartoffeln, einige Cashew-Käse-Medaillons und etwas grüner Salat auf zwei Teller verteilen. Kleckse der Cranberry-Sauce dazugeben und den Salat mit dem Dressing beträufeln.
Tipp:
Die Cashew-Käse-Bällchen lassen sich prima vorbereiten, indem Du sie nach dem Eiswasserbad im Kühlschrank aufbewahrst.
Nachtrag:
Cranberry-Sauce lässt sich auch ganz einfach selbst zubereiten.
Du brauchst:
- Abgeriebene Schale von 1 Bio-Orange
- Saft von 1 Orange (ca. 90 ml)
- 1 Prise Salz
- 1 gestrichener TL Zimt (optional)
- 50 g Rohrohrzucker
- 120 g frische Cranberries
Alle Zutaten bis auf die Cranberries in einem kleinen Topf aufkochen. Die Cranberries zugeben und bei geöffnetem Deckel unter gelegentlichem Rühren ca. 8 min lang köcheln lassen, bis sie zerfallen sind und die Mischung eingedickt ist. Die Sauce gegebenenfalls mit Zucker abschmecken.