Cremiger Cheesecake mit Kekskrümelboden, erfrischender Ananas-Quarkschicht und einem fruchtigen Spiegel aus Ananassaft und Blue Curaçao-Sirup.

Kaum zu glauben, dass dieser Cheesecake das Ergebnis eines misslungenen Versuchs ist! 😀 Kürzlich habe ich auf Instagram einen Strand-Cheesecake entdeckt mit Kekskrümelboden, einer weißen Käseschicht und einem leuchtend türkisblauen Wasserspiegel. Ich fand das Design so schön, dass ich es gerne in veganer Form neu interpretieren wollte. Meine Vorstellung war ein fruchtiger Ananas-Cheesecake; die türkisblaue Meeresoberfläche wollte ich mit einer Mischung aus Blue Curaçao-Sirup und Ananassaft nachbilden. Doch wie sehr oft beim Entwickeln neuer Rezepte verlief einiges nicht ganz nach Plan.

Die Käsemasse wurde sehr viel gelblicher als ursprünglich erdacht, und der strahlend blaue Blue Curaçao-Sirup färbte sich beim Mischen mit Ananassaft smaragdgrün. Mischen mit Wasser und nur einer kleinen Menge Saft führte zwar zu der gewünschten türkisblauen Farbe, schmeckte aber nicht mehr so gut. Das Strand-Design konnte ich somit ziemlich schnell verwerfen, und es musste eine neue Idee her.

Hier kam ChatGPT ins Spiel. Das KI-Modell machte einen Designvorschlag, auf den ich selbst nie gekommen wäre.

Du könntest das Thema beibehalten und das Grün als Teil eines tropischen Szenarios umarmen. Das grüne „Wasser“ könnte als eine Art Lagune oder ein grüner Dschungelfluss interpretiert werden. Du könntest exotische Früchte, wie Kiwi und Mango, in Scheiben schneiden und diese um den Rand der Torte anrichten. Das würde nicht nur einen schönen Farbkontrast schaffen, sondern auch dem Tropenthema entsprechen. Du könntest sogar essbare Blumen oder Minzblätter verwenden, um die tropische Atmosphäre zu verstärken.
ChatGPT

So wurde aus dem ursprünglich geplanten Strand-Cheesecake eine tropische Lagune. Ich bin verliebt in das neue Design. Eigentlich gefällt es mir sogar noch besser als das Strand-Thema!

Der Cheesecake sieht nicht nur hübsch aus, er schmeckt auch himmlisch lecker. Der Boden besteht aus Kekskrümeln, und darüber findet sich eine ultra-cremige, erfrischende Cheesecake-Schicht aus pflanzlicher Sahne, Sojaquark, Ananassaft, Zitrone und kondensierter Kokosmilch, gebunden mit Puddingpulver und Agar-Agar.

Den grünen „Wasserspiegel“ habe ich mit Erdbeerblättern, Minzblättchen, essbaren Blüten und Brombeeren garniert, um den Effekt einer üppigen tropischen Vegetation zu erzielen.

Ein paar Keksbrösel am Rand symbolisieren das Ufer. Manchmal führen unerwartete Herausforderungen zu den besten Kreationen.

Hier folgen ein paar Tipps für die Zubereitung des Cheesecakes:
Beim Köcheln der Zutaten für die Cheesecake-Masse ist es wichtig, kontinuierlich zu rühren. Am besten eignet sich hierfür ein Kugel-Schneebesen, da man mit diesem auch den unteren Topfrand gut erreicht.

Für eine optimale Konsistenz sollte die Cheesecake-Schicht mindestens vier Stunden oder noch besser über Nacht kühl gestellt werden.

Der Guss und die Dekoration sollten idealerweise erst kurz vor dem Servieren hinzugefügt werden, damit letztere besonders frisch aussieht. Falls der Cheesecake einige Stunden oder einen Tag vor dem Servieren fertig sein soll, empfiehlt es sich, die Minzblättchen durch unterschiedlich große Erdbeerblätter zu ersetzen. Letztere halten sich, genau wie die Blüten, gut gekühlt einen Tag lang auf dem Kuchen frisch.

Das Rezept für den Cheesecake ist eine Abwandlung des Passievruchtencheesecakes aus dem Backbuch „Taart ende Koeck“ von Maartje Borst. Der Original-Passionsfrucht-Cheesecake wird übrigens im Café Koffie ende Koeck in Amsterdam angeboten. Falls Du mal in Amsterdam bist, kann ich das Café sehr empfehlen (unbezahlte Werbung).
Zutaten (für eine 23 cm-Springform) (Rezept abgewandelt aus dem Backbuch „Taart ende Koeck“):
Für den Keksboden:
- 250 g vegane Kekse
- 85 g geschmolzene vegane Butter
- Den Boden der Springform mit Backpapier auskleiden und die Kekse in einer Küchenmaschine oder einem Mixer zu feinen Bröseln mahlen.
- Die Keksbrösel mit der geschmolzenen Butter vermischen, gleichmäßig in der Springform verteilen und mit Hilfe eines Silikonspatels oder Trinkglases zu einem festen Boden drücken. Falls die Masse zu trocken und bröselig sein sollte, ein wenig mehr geschmolzene Butter untermischen.
- Den Keksboden bis zur weiteren Verwendung in den Kühlschrank stellen.

Für die Cheesecake-Schicht:
- 175 g aufschlagbare Sojasahne (bei mir von Alpro)
- 50 g frisch gepresster Saft von 1 Bio-Zitrone (vorher die Schale abreiben)
- 250 ml Ananassaft
- 3 TL Agar-Agar
- 1 Pck. Sahnepuddingpulver, glatt gerührt mit ca. 4-4½ EL mehr Saft
- 200 g kondensierte Kokosmilch (von Nature’s Charm)
- 350 g Sojaquark natur (gesüßt) (= Skyr-Joghurt natur)
- frisch geriebene Schale von 1 Bio-Zitrone
- Die Sojasahne kurz aufschlagen, dann den Zitronensaft zugeben und die Mischung steif schlagen.
- Den Ananassaft mit dem Agar-Agar in einem mittelgroßen Topf verrühren und unter gelegentlichem Rühren aufkochen. Ca. 2 Minuten unter stetigem Rühren köcheln lassen, dann den Topf von der Kochstelle nehmen und langsam unter stetigem Rühren das aufgelöste Puddingpulver zugießen.
- Die Mischung bei niedriger Hitze unter kontinuierlichem Rühren ca. 3 Minuten köcheln lassen, bis sie sehr glänzend geworden ist und sich merklich leichter rühren lässt.
- Von der Kochstelle nehmen und portionsweise unter kontinuierlichem Rühren erst die kondensierte Kokosmilch, dann den Sojaquark unterrühren. Die Mischung in eine große Schüssel umfüllen.
- Ein Drittel der aufgeschlagenen Sahne unter die Quarkmasse heben, dann die übrige Sahne sowie die Zitronenschale unterheben, bis eine homogene Masse entstanden ist.
- Die Quarkmasse rasch auf den Kekskrümelboden geben, glatt streichen und in den Kühlschrank stellen.
- Sobald die Cheesecake-Schicht etwas fester geworden ist (nach ca. 15-30 Minuten) mit einem Löffel stellenweise etwas von der Quarkmasse „ausheben“, so dass Vertiefungen entstehen, die optisch an einen Meeresgrund erinnern. Dabei zu einer Seite hin mehr Quarkmasse „ausheben“, so dass ein Gefälle entsteht. Einen Teil der gegenüberliegenden Seite intakt lassen.
- Den Cheesecake mindestens 4 Stunden oder idealerweise über Nacht fest werden lassen.

Für die Garnitur (kurz vor dem Servieren zubereiten):
- 50 g Blue Curaçao-Sirup
- 400 ml Ananassaft
- 1 gehäufter TL Agar-Agar
- Minzblättchen
- ein paar Blätter einer Erdbeerpflanze
- essbare Blüten (bei mir von der Wilden Malve, Malva sylvestris)
- Brombeeren
- ca. ½-1 TL Keksbrösel
- Blue Curaçao-Sirup, Ananassaft und Agar-Agar unter gelegentlichem Rühren aufkochen. Ca. 1½ Minuten unter Rühren kochen lassen, dann vom Herd nehmen und ein paar Minuten unter gelegentlichem Rühren abkühlen lassen. Sollte sich viel Schaum gebildet haben, kann letzterer mit einem Löffel etwas abgeschöpft werden.
- Den Guss langsam und gleichmäßig über den Cheesecake gießen, bis der Großteil der Oberfläche bedeckt ist. Je nach Menge des „Aushubs“ wird wahrscheinlich nicht der gesamte Guss benötigt. Beim Gießen darauf achten, dass möglichst wenig Cheesecake-Masse aufgewirbelt wird.
- Den Guss mit Minzblättchen, Erdbeerblättern, Blüten und Brombeeren dekorieren, solange er noch nicht fest ist.
- Die freie Cheesecake-Fläche mit Keksbröseln garnieren.
- Wenn der Guss beginnt, fest zu werden, den Cheesecake in den Kühlschrank stellen und warten, bis der Guss ganz fest ist.
- Mit einem dünnen Messer rundum am Innenrand der Springform entlang fahren und den Cheesecake aus der Form lösen.
- Den Kuchen mit einem Tortenheber vorsichtig auf eine Tortenplatte setzen und servieren.

