Zarter saftiger Biskuit mit selbstgemachtem Zitronensirup und einer erfrischenden Zitrone-Käsesahne-Füllung.
Seit Jahren höre ich denselben Wunsch von meinem Freund: eine Torte mit Biskuit und Zitronensahne. Es hat einige Zeit gedauert, bis ich mich der Umsetzung gewidmet habe, und selten habe ich so oft ein Rezept getestet, bis ich mit dem Ergebnis glücklich war. Doch die Mühe hat sich gelohnt, denn das Resultat ist eine leichte erfrischende Torte, die einfach perfekt zu Sommer und Sonne passt. Sie schmeckt wie eine klassische Zitronenrolle, nur dass sie flach ist und nicht gerollt.

Die Torte besteht aus drei zarten Biskuitböden, die auf eine cremig-luftige Zitrone-Käsesahne-Füllung treffen. Gebacken werden die Biskuitböden am besten einzeln in drei Springformen, denn dadurch werden sie saftiger und behalten ihre lockere Struktur. Die Böden können auch bereits am Vortag gebacken werden. Um das zitronige Aroma der Torte zu verstärken, werden sie vor dem Zusammenbau der Torte mit selbstgemachtem Zitronensirup bestrichen.

Für die Füllung verwende ich unter anderem Sojaquark, Joghurt, kondensierte Kokosmilch, Pflanzensahne und frische Zitronen, zudem Speisestärke und Agar-Agar als Bindemittel. Die Kombination dieser Zutaten verleiht der Füllung eine cremige und zugleich leichte Textur sowie eine leicht saure Note. Damit die Bindemittel ihre Wirkung entfalten können, wird ein Teil der Zutaten aufgekocht. Während des Kochens ist es wichtig, sorgfältig zu rühren, um zu verhindern, dass sich Klümpchen bilden. Besonders gut geeignet ist hierfür ein Kugel-Schneebesen, da man mit ihm auch die unteren Ränder des Topfes gut erreicht. Das Unterheben von aufgeschlagener Pfanzensahne macht die Füllung luftig.
Damit die Füllung optimal gelingt, solltest Du idealerweise im Besitz eines Lebensmittelthermometers sein. Wenn die Pflanzensahne untergehoben wird, darf die zuvor aufgekochte Mischung nämlich nicht wärmer als etwa 40 °C sein. Sonst könnte es passieren, dass die Pflanzensahne flockt und beim Gelieren eine körnige Textur bekommt. Wurde die Mischung hingegen ausreichend abgekühlt, gelingt die Füllung vollmundig und cremig.

Sobald die Füllung fertig ist, beginnt sie relativ schnell zu gelieren. Daher ist es wichtig, die Torte zügig zusammen zu setzen und alle benötigten Utensilien (Tortenständer, Biskuitböden, Tortenring, etc.) griffbereit zu haben. Damit sich der Geschmack der Torte voll entfalten kann und die Füllung ihre optimale schnittfeste Konsistenz erreicht, sollte sie mindestens vier Stunden oder idealerweise über Nacht kühl gestellt werden.

Diese Torte ist so lecker und frisch, die solltest Du unbedingt probieren. Die klassische Kombination aus Zitrone und Biskuit ist der perfekte Kuchengenuss im Sommer. Ich freue mich auf Deine Erfahrungen mit diesem Rezept und wünsche Dir viel Freude beim Nachbacken!

Zutaten (für drei 20 cm-Springformen)
Für die Biskuitböden:
- vegane Butter zum Einfetten der Springformen
- 215 g Mehl (Type 405)
- 15 g Speisestärke
- 1 TL Backpulver
- 1 gestrichener TL Natron
- ½ TL Salz
- 45 g aufschlagbare Pflanzensahne (bei mir von Alpro)
- ca. 3-4 Tropfen frisch gepresster Zitronensaft
- 53 g Reisöl (alternativ Sonnenblumenöl)
- 125 g heller Zucker
- 150 g Vanille-Sojajoghurt
- 100 g tropischer Saft (z.B. Mangosaft, Multivitaminsaft oder eine Mischung)
- 10 g frisch gepresster Zitronensaft
- ca. 9 Tropfen Zitronenaroma
- Drei 20 cm-Springformen mit Backpapier auslegen und die Ränder mit etwas veganer Butter einfetten. Den Backofen auf 175 °C vorheizen.
- Für die trockenen Zutaten Mehl, Speisestärke, Backpulver, Natron und Salz in eine Schüssel sieben und miteinander vermischen.
- Die Pflanzensahne mit 3-4 Tropfen Zitronensaft fest aufschlagen.
- Die übrigen Zutaten in einer separaten Schüssel glatt rühren. Den Mix zu den trockenen Zutaten gießen und alles mit einem Schneebesen so kurz wie möglich zu einem Teig verrühren.
- Die aufgeschlagene Sahne vorsichtig mit dem Schneebesen unter den Teig rühren.
- Den Teig gleichmäßig auf die drei Springformen verteilen und die Formen mehrere Male aus niedriger Höhe auf die Tischplatte fallen lassen, um Luftbläschen zu entfernen.
- Im vorgeheizten Ofen ca. 15-16 Minuten lang backen, bis die Ränder der Biskuitböden beginnen, sich von der Form zu lösen und an einem in der Mitte hineingesteckten Stäbchen keine feuchten Teigreste zu sehen sind (die Biskuit-Oberfläche bleibt relativ hell).
- In den Formen etwas abkühlen lassen, dann die Biskuitböden herausnehmen und auf einem Kuchenrost komplett abkühlen lassen.
- Von jedem Boden die Kuppel abschneiden, so dass drei waagrechte, niedrige Böden entstehen.

Für den Zitronensirup:
- 50 g frisch gepresster Zitronensaft (von einer großen Bio-Zitrone, vorher die Schale abreiben)
- 55 g Zucker
- Zitronensaft und Zucker aufkochen und unter Rühren ca. 1-2 Minuten köcheln lassen.
- Von der Kochstelle nehmen und im geschlossenen Topf vollständig abkühlen lassen. Beim Abkühlen bekommt die Mischung eine Sirup-artige Konsistenz. Sollte der Sirup zu dickflüssig sein, wenige TL Wasser zugeben und die Mischung unter Rühren nochmal kurz erwärmen.

Für die Zitrone-Käsesahne-Füllung:
- 26 g Puderzucker, gesiebt
- 5 g Speisestärke
- 55 g + 135 g Sojasahne zum Kochen (Sojacuisine)
- 270 g aufschlagbare Pflanzensahne (bei mir von Alpro)
- 52 g + ca. 10 Tropfen frisch gepresster Zitronensaft (vorher die Schale abreiben)
- 45 g Sojajoghurt Vanille oder Natur (gesüßt)
- 6,5 g (= 2½ TL) Agar-Agar
- 67 g kondensierte Kokosmilch (von Nature’s Charm)
- 225 g Sojaquark natur (gesüßt)
- frisch geriebene Schale von 4-5 großen Bio-Zitronen
- Puderzucker und Speisestärke gut miteinander verrühren und mit 55 g Sojacuisine sorgfältig glatt rühren.
- Die Pflanzensahne zusammen mit ein paar Tropfen Zitronensaft mit einem elektrischen Rührgerät fest aufschlagen.
- Die übrigen 135 g Sojacuisine, 52 g Zitronenssaft, Joghurt und Agar-Agar in einem kleinen Topf verrühren, aufkochen und unter Rühren ca. 45 sec kochen lassen.
- Den Topf von der Kochstelle nehmen und unter Rühren die aufgelöste Speisestärke zugeben. Die Mischung erneut aufkochen und unter kontinuierlichem Rühren ca. 1½ Minuten kochen lassen.
- Von der Kochstelle nehmen und in mehreren Portionen die kondensierte Kokosmilch und den Sojaquark sorgfältig unterrühren, so dass eine glatte Mischung entsteht.
- Die Mischung in eine große Schüssel überführen und unter Rühren auf ca. 38-40 °C abkühlen lassen.
- In mehreren Portionen die aufgeschlagene Pflanzensahne sowie die abgeriebene Schale von 4 Zitronen zugeben. Dabei einen Teil der Sahne zunächst mit einem Schneebesen unterrühren und den Rest mit einem Silikonspatel unterheben. Die Füllung bei Bedarf mit mehr Zitronenschale abschmecken.

Für die Zusammensetzung und Garnitur der Torte:
- einige dünn geschnittene Zitronenscheiben
- Zitronensirup (siehe oben)
- essbare Blüten (optional)
- Alle Böden mit ein wenig Zitronensirup bestreichen. Etwas Sirup für die Garnierung der Torte zurückbehalten.
- Einen der Böden mit der Schnittfläche nach oben auf eine Tortenplatte legen und mit einem Tortenring umschließen.
- Gleichmäßig mit etwas mehr als zwei Fünftel der Zitrone-Käsesahne-Füllung bedecken und die Oberfläche glatt streichen.
- Den zweiten Biskuitboden darauflegen und leicht andrücken. Ebenfalls mit etwas mehr als zwei Fünftel der Füllung bedecken und glatt streichen.
- Den dritten Biskuitboden mit der Unterseite nach oben darauf legen und leicht andrücken.
- Die übrige Füllung auf dem Boden verteilen und glatt streichen.
- Die Torte mitsamt dem Tortenring mindestens vier Stunden oder noch besser über Nacht kühl stellen, damit die Füllung schnittfest wird.
- Mit einem schmalen Messer am Innenrand des Tortenrings entlang fahren und die Torte vorsichtig aus dem Ring lösen.
- Die Torte vor dem Servieren mit Zitronenscheiben und optional frischen Blüten dekorieren. Auf jede Zitronenscheibe etwas Zitronensirup träufeln.

Tipp:
Behalte ein wenig Käsesahne-Füllung zurück, gib sie in einen Spritzbeutel mit Tülle und garniere die Torte mit kleinen Sahnetuffs.

hallo, kann man die Böden theoretisch auch nacheinander backen oder was spricht dagegen?
viele Grüße
Olga
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Hallo Olga,
idealerweise sollte der Teig nach Vermischung der trockenen und feuchten Zutaten recht schnell in den Backofen, da das Backtriebmittel zu wirken beginnt. Steht der Teig zu lange, ist ein Teil der Triebkraft bereits aufgebraucht, bevor er gebacken wird. Dann könnte es passieren, dass er im Ofen weniger gut aufgeht und die Biskuitböden zu dicht werden.
Da die Backzeit in diesem Fall recht kurz ist, könnte das Nacheinander backen funktionieren, das habe ich aber nicht ausprobiert.
Wenn du nur eine Form hast und auf Nummer Sicher gehen möchtest, empfehle ich, die Teige für die verschiedenen Böden nacheinander herzustellen und zu backen.
Liebe Grüße,
Bettina
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Hallo Bettina, nun habe ich endlich die geplante Torte gebacken und sie ist super gelungen! ☺️ Deine Rezepte sind einfach toll!
Ich habe eine Rosa Erdbeertorte gebacken. Für diese habe ich das Rezept von dem Zitronenbiskuit für die Böden genommen und das Rezept von deiner Himmbeermouse zu einer Erdbeermouse abgewandelt. Außerdem kam noch ein Mürbeteigboden drunter. Eingestrichen habe ich die Torte mit deiner Erdbeerbuttercreme. Alles war super lecker und vor allem schön luftig und cremig. Vielen Dank für diesen tollen Blog!!!!
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Hey, vielen lieben Dank für das wunderschöne Feedback! Ich stecke viel Zeit und Liebe in das Entwickeln meiner Rezepte, und es freut mich natürlich total, dass das auch so ankommt. So nette Kommentare wie Deiner machen die Mühe mehr als wert. Deine Torte klingt mega lecker 😀
Ganz liebe Grüße,
Bettina
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