Schokoladen-Babka

Reichhaltiger Hefekuchen durchzogen mit einem Swirl aus Zimt und Schokolade.

Klassischer Hefezopf oder dekadenter Hefekuchen mit Schokolade-Zimt-Füllung? Eigentlich sollte dieses Jahr ja ein Hefezopf Mittelpunkt unserer österlichen Kaffeetafel sein. Aber dann hat letzte Woche quasi last-minute der Schokoladen-Babka das Rennen gemacht, nachdem ich das Rezept auf Gretchens Blog entdeckt hatte.

Babka ist ein Hefekuchen ähnlich einem Hefezopf, aber weicher und reichhaltiger. Vielleicht wie eine Kreuzung zwischen einem Hefezopf und einer Brioche? Der eingebackene Swirl aus Zimt, Kakao und gehackten Chocolate Chips macht daraus in jedem Fall eine Köstlichkeit, die nicht nur an Ostern lecker ist. Anhand der Zutatenliste sieht man schnell, warum der Teig so weich ist, er enthält nämlich jede Menge vegane Butter. Aber was soll’s, an besonderen Tagen ist Sündigen erlaubt, oder? Das Kneten des Teigs hat fast etwas Meditatives, so weich und fluffig ist er.

Für einen schönen Glanz wird der Babka vor dem Backen mit Aquafaba, der Flüssigkeit aus einer Dose Kichererbsen, bepinselt. Weil mir der Glanz allerdings nicht intensiv genug war, habe ich ihn nach dem Backen zusätzlich mit Aprikosenmarmelade bestrichen. Bei einer dünnen Schicht schmeckt die Marmelade nicht hervor, und das Ergebnis ist genauso hübsch wie bei dem klassischen Bestreichen mit Eigelb.

Wie alle Hefegebäcke schmeckt der Schokoladen-Babka frisch am besten. Er kann aber auch am Vorabend gebacken und am folgenden Morgen zum Frühstück oder Brunch serviert werden, wenn er über Nacht gut eingepackt wird.

Wundere Dich übrigens nicht über die etwas ungewöhnlichen Zutatenmengen. Das Originalrezept ist in Cups angegeben, und wenn man die Mengen genau abmisst, kommen oft sehr ungerade Gramm-Angaben dabei heraus.

Wenn Du experimentierfreudig bist oder Lust auf etwas Neues hast, gibt es jede Menge Möglichkeiten, das Rezept zu variieren. Du könntest zum Beispiel eine andere Füllung ausprobieren – wie wäre es mit Nuss-Nougat-Creme und gerösteten Haselnuss-Stückchen oder vielleicht Marzipan-Mohn? Für ein Plus an Dekadenz (und extra Crunch) könntest Du den Babka mit Streuseln toppen. Dazu aus Mehl, Zucker, Margarine und eventuell Kakaopulver einen Streuselteig bereiten und vor dem zweiten Gehschritt auf dem Hefeteig verteilen. Alternativ oder zusätzlich könnte der Babka mit einer Schicht Puderzucker bestäubt oder mit Zuckerguss garniert werden. Und anstelle eines Freestyle-Kranzes könnte er in einer Kastenform gebacken werden (in diesem Fall die Backzeit verlängern).

Jede Menge Möglichkeiten und immer wieder lecker 🙂

Zutaten:

Für den Hefeteig (Rezept leicht abgewandelt von Gretchen’s Vegan Bakery): 

  • 1 schwach geh. EL (6 g) gemahlene Goldleinsamen
  • 52 g Aquafaba (Flüssigkeit aus einer Dose Kichererbsen, ungesalzen), plus mehr zum Bestreichen des Hefeteigs
  • 50 g Zucker
  • 280 g + ca. 45 g Mehl (Type 550) plus mehr zum Bestäuben
  • 5 g Trockenhefe
  • ⅛ TL Backpulver
  • knapp 1 gestr. TL Salz
  • 102 g Sojamilch, lauwarm erwärmt
  • einige Tropfen Butter-Vanille-Aroma (optional)
  • 113 g vegane Butter, zimmerwarm
  • etwas Öl
  • Aprikosenmarmelade, ohne Stückchen (ca. 70 % Frucht)
  1. Die Leinsamen mit dem Aquafaba gut verrühren und ca. 5 Minuten zum Andicken stehen lassen.
  2. Den Zucker in eine große Schüssel geben, 280 g Mehl, Trockenhefe, Backpulver und Salz dazusieben und alles gut vermischen. Die lauwarme Sojamilch, Leinsamenmischung und optional Butter-Vanille-Aroma zugeben und mit den Knethaken eines elektrischen Rührgeräts ca. 1 Minute lang zu einem homogenen Teig kneten.
  3. Portionsweise die Butter zugeben und jeweils auf mittlerer bis hoher Stufe unterrühren. Der Teig ist sehr klebrig. Esslöffelweise mehr Mehl zugeben, bis der Teig nur noch leicht klebrig ist und sich von den Wänden der Schüssel löst, insgesamt ca. 45 g.
  4. Den Teig mit dem Rührgerät ca. 8 Minuten lang bei mittlerer bis hoher Geschwindigkeit kneten und anschließend für 4 Minuten bei niedriger Geschwindigkeit. Alternativ ca. 12 Minuten mit den Händen kneten, bis der Teig ganz weich und fluffig ist.
  5. Die Schüssel innen leicht einölen und den Teig in der Schüssel rollen, bis er rundherum mit einer dünnen Schicht Öl benetzt ist. Abgedeckt an einem warmen Ort (z.B. bei 50 °C Umluft im Backofen mit spaltbreit geöffneter Tür) ca. 60 Minuten gehen lassen, bis sich das Teigvolumen beinahe verdoppelt hat.
  6. Unterdessen die Schokoladenfüllung zubereiten (siehe unten).
  7. Ein Backblech mit Backpapier belegen.
  8. Den Teig nach dem Gehen auf einer leicht bemehlten Fläche etwas auseinander ziehen und zu einem Rechteck von ca. 30 x 23 cm ausrollen. Die abgekühlte Schokoladenfüllung (siehe unten) gleichmäßig auf dem Hefeteig verstreichen, dabei rundum einen ca. 2 cm breiten Rand frei lassen. Die gehackten Chocolate Chips über die Schokoladenfüllung streuen.
  9. Den Teig von der langen Seite her zu einer Rolle einrollen und die Seitennaht mit den Fingern andrücken, um diese zu versiegeln. Die Teigrolle längs halbieren, so dass zwei lange Teigstränge mit jeweils sichtbarer Füllung entstehen. Die Teigstränge auf das Backpapier legen, wie bei einer Kordel umeinander drehen und die Enden etwas andrücken.
  10. Abgedeckt im Backofen bei 50 °C Umluft nochmal ca. 60 Minuten gehen lassen, bis sich das Volumen nahezu verdoppelt hat (die Backofentür dabei einen Spalt breit offen lassen). Den Teig nach Ende der Gehzeit mit Aquafaba bestreichen.
  11. Den Backofen auf 170 °C vorheizen und den Teig 10 Minuten im vorgeheizten Ofen backen. Anschließend die Ofentemperatur auf 150 °C reduzieren und den Babka noch etwa 13 Minuten länger backen, bis er eine schöne goldbraune Farbe bekommen hat. Aus dem Backofen nehmen und noch heiß mit einer dünnen Schicht Aprikosenmarmelade bestreichen.
  12. Den Babka auf dem Backblech ca. 15 Minuten und dann auf einem Kuchengitter vollständig abkühlen lassen.

Für die Schokoladenfüllung:

  • 40 g Wasser
  • 35 g Zucker
  • 35 g Kokosblütenzucker (Originalrezept: insgesamt 70 g weißer Zucker)
  • 22 g Kakaopulver (ungesüßt)
  • knapp 1 gestr. TL Zimt
  • 100 g Chocolate Chips
  1. Das Wasser mit dem Zucker und Kokosblütenzucker aufkochen und rühren, bis sich der Zucker gelöst hat. Kakaopulver und Zimt unterrühren und alles abkühlen lassen.
  2. Die Chocolate Chips grob hacken.

Den Babka in Stücke schneiden und zusammen mit einer Tasse Tee, Kaffee oder heißer Schokolade genießen.